• Startery University hat es in den Mannheimer Morgen geschafft! :)

    Neugründungen: Master-Studierende entwickeln im Seminar eigene Unternehmenskonzepte. Der Mannheimer Morgen war vor Ort und hat die beiden Unternehmensgründer von "ImpRoad" interviewt.

    Philipp Geißler (links) und Sebastian Jacobsen entwickelten eine IT-Lösung, um die Mobilität in Entwicklungsländern zu verbessern. © sro

     

    Betriebswirte seien ehrgeizige Zahlenmenschen, die darauf getrimmt werden, Gewinn zu generieren. Während des Studiums pauken und rechnen sie, was das Zeug hält. So viel zu den Klischees, aber wie ist es in der Realität?

    Für Mannheimer BWL-Studierende jedenfalls kann es auch anders aussehen. Während des dreimonatigen Master-Seminars "Startery University" hatten einige von ihnen die Möglichkeit, ein Konzept für ein Start-up zu entwickeln. Der Fokus lag dabei darauf, unternehmerische Antworten auf reale Probleme in der Gesellschaft zu finden.

    Sebastian Jacobsen und Philipp Geißler haben sich viel vorgenommen. Sie wollen einen Beitrag zur Verbesserung der Straßenverhältnisse in Entwicklungsländern leisten. Ihr Projekt nannten sie "ImpRoads". Schlechte Straßen in Kombination mit ungünstiger Witterung könnten schlimme Folgen für die Mobilität haben.

    Mit einer IT-Lösung wollen die beiden Wirtschaftsinformatiker im zweiten Mastersemester Abhilfe schaffen. Satelliten- und Wetterdaten dienen als Grundlage. Nutzerdaten sollen später hinzukommen, um die bestmögliche Route vorhersagen zu können. Schließlich soll auch der Straßenbau mitfinanziert werden.

    Kontakte nach Kenia

    "Ich war eine Zeit lang in Entwicklungsländern unterwegs. Das Problem schlechter Straßen und Infrastruktur fällt einem da sofort auf", sagt Sebastian Jacobsen. "Sie sind aber enorm wichtig für die Wirtschaft und die Bevölkerung, auch die Bildung hängt davon ab, man kann eben nicht einfach mal so in die Uni fahren." Den Fokus legten sie auf Kenia und knüpften zunächst Kontakte zu Unternehmern vor Ort. "Die Interviews bestätigten uns darin, dass das Problem besteht und es ein großes Interesse an einer Lösung gibt", sagt der 22-Jährige. Doch von der Idee hin zu einem konkreten Plan ist es ein weiter Weg. Unterstützt wurde das Seminar von Mentoren des Softwarekonzerns SAP und Social Impact, einer Social Entrepreneurship Agentur.

    "Je verschiedener die Leute, die einen kritischen Blick auf die Idee werfen, desto besser wird sie letztendlich", sagt Jacbosen. Geißler ergänzt: "Wir waren erst einmal sehr technisch getrieben. Unser Mentor hat sehr viel Erfahrung mit Start-ups, das war perfekt."

    Perfekt sollte nicht nur das Konzept werden, sondern auch die Abschlusspräsentation vor einer Jury. Dafür mussten sie auch ein paar Nächte durcharbeiten, wie Geißler lachend zugibt. "Die Präsentation vorzubereiten war anspruchsvoll, da man ja nur zehn Minuten Zeit hat, um zu überzeugen", sagt der 23-Jährige. Dass sie nicht als Gewinner hervorgegangen sind, nehmen sie gelassen. "Man muss Ausdauer haben", sagt Jacobsen über die Herausforderungen des Gründens. "Nicht nur die, seine Idee zu verfolgen, sondern auch finanzielle Ausdauer ist wichtig. Natürlich braucht man auch Unterstützer und Partner für die Umsetzung", fügt Geißler hinzu. Ob sie sich vorstellen können einmal tatsächlich Unternehmensgründer zu werden? Die Antwort ist eindeutig: "Auf jeden Fall!" (sro)

    © Mannheimer Morgen, Mittwoch, 14.06.2017

     

     

     

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